Thich Nhat Hanh: "Ich pflanze ein Lächeln"
Statt so zu tun, als könnten wir frei über Teile unserer selbst verfügen, sollten wir lieber die Kunst des Umwandelns lernen. Wir können zum Beispiel unsere Wut in etwas Heilsameres verwandeln - etwa in Verständnis. Wir sind nicht auf eine Operation angewiesen, um unsere Wut loszuwerden. Ärgern wir uns über die Wut, haben wir auf einmal doppelten Ärger. Wir brauchen sie nur mit Liebe und Achtsamkeit zu beobachten. Kümmern wir uns auf diese Weise um unsere Wut und versuchen nicht, vor ihr wegzulaufen, wird sie sich verwandeln. So entsteht Frieden! Wenn wir mit uns selbst friedfertig sind, können wir mit unserer Wut Frieden schließen. Wir können auf die gleiche Weise mit Depressionen, Angst, Furcht und allen anderen unangenehmen Gefühlen umgehen.
Wenn wir uns ärgern, sind wir gewöhnlich kaum geneigt, zu uns selbst zurückzufinden. Wir möchten unsere Gedanken auf die Menschen lenken, die uns wütend machen, auf ihre hassenswerten Seiten - Grobheit, Unaufrichtigkeit, Unmenschlichkeit, Bosheit und so weiter. Je mehr wir über sie nachdenken, je länger wir sie anhören oder ansehen, desto heißer lodert unsere Wut. Ihre Unaufrichtigkeit und Abscheulichkeit können wirklich oder eingebildet sein oder übertrieben empfunden werden, doch die Wurzel des Problems ist eigentlich die Wut. Wir müssen zu uns selbst zurückkehren und erst einmal einen Blick in unser Inneres werfen. Am besten hören oder sehen wir uns die Person auch an, die wir für die Ursache unserer Wut halten. Wie ein Feuerwehrmann sollten wir zunächst die Flammen mit Wasser bekämpfen und keine Zeit damit verlieren, diejenigen zu suchen, die das Haus angezündet haben.
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