28.02.2012

Gedichte

Gedichte



Fraktale:

Faszination der Mathematik
Wunderwelt des Chaos
Ästetik der Veränderung und der Beständigkeit
Farbenpracht der Gefühle


Bitte klicken Bitte klicken Bitte klicken
Bitte klicken Bitte klicken Bitte klicken
Bitte klicken Bitte klicken Bitte klicken
Gedichte: Thomas Seidel.


27.02.2012

Die Welt

Die Welt


Die Welt


Ein Ton durchbricht die Stille der Nacht,
und der anbrechende, langersehnte Tag
schickt einen gleißenden Strahl in die Tiefe,
und die getroffene Welt öffnet ihr Tor.

Raum und Zeit ziehen sich zurück,
und ein Schwall voller Leben
ergießt sich in die Ewigkeit,
und der Tag gleich einer Stunde vergeht.

Die aufziehende Nacht versteckt die goldenen Tränen,
und es beginnt das Warten auf einen neuen Tag -
Träume begleiten die Dunkelheit,
doch das Tor läßt sich nicht mehr schließen.
TS - Januar 1999



Das Tor

Das Tor


Das Tor


Das Tor ist aus den Angeln gehoben
und durch einen kräftigen Schlag
zerborsten das eiserne Schloß,
und der Schlüssel taugt zu nichts mehr.

Das grelle Licht bricht sich seine Bahn
und leuchtet den leeren Raum
bis in den letzten Winkel aus
und nichts wirft einen Schatten.

Die Nacht senkt sich hernieder
und vertreibt mit ihrer Dunkelheit
das Leuchten des letzten Tages
und hüllt die Welt in Finsternis.

Tag und Nacht tauschen die Plätze
und die Welt ist dem ausgesetzt
mit all ihren Sorgen und Nöten,
doch verhindert dies ein neues Tor?
TS - Juni 1999



Der Baum

Der Baum


Der Baum


Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen,
und die Tage werden kürzer;
kühler Nebel steigt am Morgen auf
und drückt mein Gemüt nieder.

Farbenfroh putzt sich der Baum heraus,
und ein letztes mal verlangt er Bewunderung;
die bunten Blätter fallen zu Boden,
und bald steht er kahl auf der Wiese.

Einsam trotzt er den Stürmen
und bricht ihm auch ein Ast;
das Leben hat sich zurückgezogen
und ruht tief in seinen Wurzeln.

Seine Früchte sind nun überreif,
und verstreut liegen sie am Boden;
Tiere und Menschen eilen herbei
und bedienen sich der reichen Gabe.

Kühle umgibt sein Geäst,
und Schnee legt sich darüber;
kaum sichtbar liegen die Knospen im Holz,
doch es regt sich der Keim des neuen Lebens.
TS - Oktober 1999



Das Feuer

Das Feuer


Das Feuer


Die Flammen züngeln in die Höhe
und ein heller Schein erfüllt die Nacht;
die Wärme strömt durch die Körper
und das Glück ist jedem ganz nah.

Das letzte Scheit ist verbrannt
und das Feuer wird zur Glut;
das Funkeln aus den Augen verlischt
und die Müdigkeit wird stärker.

Dunkelheit breitet sich langsam aus
und die Nacht verdrängt die Nähe;
Kälte schleicht von unten herauf
und jeder hüllt sich in seine Decke.

Kühles Wasser löscht die Glut
und bissiger Rauch steigt auf;
Tränen sammeln sich in den Augen
doch diese sieht niemand mehr.
TS - Dezember 1999



Der Traum

Der Traum


Der Traum


Schrill meldet sich ein Wecker,
und die Nacht weicht dem Tag.
Raum und Zeit vertreiben den Traum,
und sie nehmen ihre Gestalt wieder an.

Die Schönheit verliert ihre Kraft,
und noch einmal rufe ich sie zurück.
Waren es Stunden oder nur Minuten -
und was bleibt in den Gedanken?

Der Traum ist mit dem Tag verloren,
und keiner holt ihn mehr ein.
Der Alltag bricht sich seine Bahn,
doch überall sind Erinnerungen.
TS - März 2000



Widmung - Du

- Widmung -
Du


- Widmung - Du


All meine Gedanken sind nur bei Dir.
All meine Gefühle finden nur Dich.
All meine Sehnsucht ruft laut Deinen Namen.

"Ich liebe Dich nicht!"
"Du paßt nicht zu mir!"
"Ich will das nicht!"

Die Gedanken gehen in die Leere.
Die Gefühle irren umher.
Die Sehnsucht schweigt.

"Darf ich keine Liebe für Dich empfinden?"
"Können wir nicht Freunde sein?"
"Kann ich Dich mögen, wie Du bist?"

Meine Gedanken kehren zu Dir zurück.
Meine Gefühle suchen Dich leise.
Meine Sehnsucht flüstert Deinen Namen.
TS - August 2000



Das Glück

Das Glück


Das Glück


Der Alltag geht zu Ende,
Der Streß weicht nur langsam,
Die Augen fallen zu,
Ein wunderschönes Bild erscheint.

Die Gedanken sind schnell,
Träume scheinen wahr zu sein,
Wünsche erfüllen sich immer,
Die Sehnsucht hat einen Namen.

Die Vielfalt der Gefühle,
In einem einzigen Augenblick,
Das Herz rast im Schlaf,
Die Luft zum Atmen wird knapp.

Schweiß am ganzen Körper,
Die Augen weit aufgerissen,
Der Körper beruhigt sich,
Die Seele ist verwirrt.

Tränen füllen die Augen,
Die Gedanken werden trüb,
Das Bild zerfließt in Streifen,
Was ist das Glück?
TS - September 2001



Die Wunderkerze

Die Wunderkerze


Die Wunderkerze


Ein kleiner zündender Funke
und hell leuchtet das kleine Stäbchen.
Versprüht Tausende kleiner Feuer
und unsere Gesichter erhellen sich.

Das Funkeln lädt zum Träumen ein
und der Blick wird ganz glasig.
Die Augen öffnen sich weit
und die Gedanken sind in der Ferne.

Die Sternchen ziehen ihre Bahn
und langsam sinken sie zu Boden.
Gemeinsam sind sie eine Pracht
und zusammen erhellen sie die Welt.

Unbemerkt verlöscht ein jeder
und hüllt sich in Dunkelheit.
Einsam zieht es seine Bahn weiter
und erreicht am Ende so sein Ziel.

Die Faszination liegt im Hellen
und jeder sieht es mit Freude.
Es lauert die Gefahr des Verbrennens
und diese Angst ist immer dabei.
TS - Oktober 2001



Die Seifenblase

Die Seifenblase


Die Seifenblase


Ein warmer Hauch von Leben
wölbt die Farben der Hoffnung
und weitet mit viel Geschick
die schillernde Form der Phantasie.

Ein letztes kräftiges Spitzen des Mundes
und die kleine Welt löst sich vom Ring.
Ein Traum, so leicht wie die Luft -
und dieser folgt leise dem Wind.

In die Ferne losgelassen
verblaßt die Hülle immer mehr -
und kaum bemerkbar für uns
zerplatzt der letzte Rest.

Am Ring - eine neue Welt entsteht
und sie gleicht der vorigen.
Neue Hoffnungen, neue Wünsche -
doch der Wind trägt auch sie davon.
TS - März 2003